Beispiel: Jan, Friese

Jan1Fallbeispiel:
Wie alles zusammen wirkt

Jan ist ein (zum Zeitpunkt der ersten Behandlung) 16jähriger Friesenwallach im Besitz von Dagmar Zenger, Meiringen im Haslital (Schweiz).

Seit der Kastration 6 Jahre zuvor hatte er zunehmend Probleme mit der Losgelassenheit und dem Rücken. Er liess sich immer schlechter am Bauch anfassen und trat gezielt, wenn man es versuchte.
Mit dem linken Hinterbein fusste er in der Bewegung weit am Schwerpunkt vorbei schräg unter den Bauch.

Bei meinem ersten Besuch konnte ich Jan nur sehr eingeschränkt untersuchen.
Eine Behandlung hinter der Gurtlage (Bauch/Hinterhand) war nur auf der oberen Rückenseite ohne Gefahr für mich möglich.

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Der gesamte Hals-/Genickbereich war stark verspannt und eingeschränkt in der Bewegung. (Jan hatte noch kurz zuvor eine 1,20 m lange Mähne, die von der Besitzerin nun eingekürzt wurde.)

Die Kastrationsnarbe erschien sehr kalt.

1. Behandlungseinheit (2 Tage): 

Sanfte Massagen, vor allem Hals/Genick/Brustbereich. Sehr vorsichtige Behandlung im Bereich der Hinterhand, direkte Einwirkung war hier nicht möglich.
Eingesetzte Techniken: Faszientechnik, Triggerpunktmassage, Schüttelung, Traktion.
Einsatz von APM-Salbe zur Entstörung der Kastrationsnarbe.

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Trainingsplan:
Longieren nach dem Longenkurs, Schwerpunkt auf Losgelassenheit und Dehnungshaltung

In den nächsten Wochen wurde Jan „wacher“ und beweglicher, aber auch sehr viel reaktiver. Bauch anfassen wurde noch schwieriger. An der Longe fand er zunehmend den Weg in die Dehnungshaltung.

2. Behandlungseinheit (3 Tage): 

Zum Einsatz gelangte nun das BEMER-3000-Vet Magnetfeldgerät.

Jan entspannte sich sofort zusehends. Unmittelbar im Anschluss an die ersten MF-Behandlung konnte ich ihn fast überall anfassen und massieren. Ausgeschlossen war weiterhin der Bereich Unterbauch/Innenseite Hinterbeine.

Mittels Clickertraining erarbeiteten wir uns nun die Akzeptanz der Berührung an der Hinterhand.

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Er bekam nun zweimal täglich eine Magnetfeldbehandlung mit der Decke. Nach der zweiten MF-Behandlung konnte ich mit dem Intensivapplikator den sensiblen Unterbauch-/Innenbereich der Hinterbeine behandeln, ohne getreten zu werden.
Am ganzen Körper entspannte er sich jetzt immer mehr in der Muskulatur, so dass ich nun mit der Massage effektiver werden einwirken konnte.

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Jan vertraute nun der Sache immer mehr, zeigte aber immer noch sehr genau, wenn seine Grenzen erreicht waren. Zu diesem Zeitpunkt war er deutlich in seiner Abwehr, aber er warnte nur noch und biss oder trat nicht mehr gezielt.

Ich fand nun insbesondere im Bereich des M. transversus abdominus starke Verspannungen, sowie Auffälligkeiten im Bereich der Lendenwirbelsäule (3. LW).
Mittels Triggerpunktmassage in Verbindung mit Clickertraining konnte ich die Verspannung am M. transversus abdominus behandeln.
Unmittelbar danach liess sich Jan fast durchgängig an der Hinterhand berühren.

Nun wurde der Sattel überprüft und die Besitzerin bekam eine Reitstunde zur Bestandsaufnahme und Korrektur des Reitersitzes.

In den folgenden Wochen führte sie die Magnetfeldbehandlung eigenständig
weiter regelmäßig durch.

Nach vier Wochen liess sich Jan nun völlig ohne Beanstandungen auch am Unterbauch sowie am Präputium wieder anfassen (was nun dauerhaft warm blieb).

3. Behandlungseinheit – Kontrolle

Nach 2 Monaten erfolgte die Kontrolle.
Ich fand einen fröhlichen, wachen, vor Selbstbewusstsein strotzenden Jan vor. 

Mit der Hinterhand fusste er nun ganz normal spurig und trabte schwungvoll.
Der Hals war locker und wurde getragen.

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